Wie Beckenbodentraining dein Sexleben verbessert

by Sexualität

Kennst du deinen Beckenboden-Status?

Frage ich in der Sexualberatung meine Klientinnen nach ihrem Beckenboden, holen viele einmal tief Luft.

„Beckenboden? Bitte nicht schon wieder!“

Die meisten bemühen sich dann höflich um ein Lächeln, aber eigentlich nervt sie das Thema und sie sind doch wegen eines ganz anderen Anliegens bei mir. Sie wollten doch über ihren Sex mit mir sprechen.

Häufig meldet sich zeitgleich mit meiner Frage aber auch das schlechte Gewissen. Denn nicht nur Frauenzeitschriften und Facebook Ads wollen einem das Training ständig schmackhaft machen, sondern auch Fitnesstrainer*innen und Physiotherapeut*innen sowie Hebammen und Gynäkolog*innen predigen die Vorteile eines fitten Beckenbodens. Aber ganz ehrlich, eigentlich wollen wir nicht noch etwas auf unserer sowieso schon langen To Do Liste haben.

Frage ich hingegen Männer nach ihrem Beckenboden-Status sind sie meistens recht still.

„Hm, das ist doch eher so was für Frauen? Nach der Schwangerschaft und so. Damit sie ‚eng‘ bleiben. Oder gegen Harninkontinenz im Alter. Oder etwa nicht?!“

Mehr Empfindung und Kontrolle

Nun, Fakt ist – der menschliche Körper ist ein komplexes System, in dem jedes Teilchen eine wichtige Rolle spielt. Und zwar in jedem Körper, ungeachtet welchem Geschlecht man sich zuordnet!

Und so hat auch der Beckenboden eine wesentliche Aufgabe in unserem Körper. Nicht nur beim Wasserlassen und nach Schwangerschaften, sondern auch bei sexuellen Aktivitäten, insbesondere im Hinblick auf Empfindungen, Orgasmusfähigkeit und sexuelle Befriedigung.

Auf dem Bild hält eine Person einen Beckenbodenknochen in den Händenenält.

Was genau ist der Beckenboden?

Der Beckenboden ist eine Muskelgruppe, die den Boden des Beckens bildet. Er erstreckt sich von vorne (Schambein) bis hinten (Steißbein) und von der einen zur anderen Seite des Beckens. Diese Muskeln unterstützen die inneren Organe wie Blase und Darm, und bei Frauen auch die Gebärmutter. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Kontrolle von Blasen- und Darmfunktionen sowie bei der Unterstützung des unteren Rückens und der Sexualität.

Und wozu brauchen wir einen starken Beckenboden?

Sensibilität und Empfindungen: Der Beckenboden ist reich an Nervenenden, die eine Vielzahl von Empfindungen während des Geschlechtsverkehrs vermitteln. Eine gut trainierte und flexible Beckenbodenmuskulatur kann die Empfindungen während des sexuellen Aktes intensivieren und zu einem gesteigerten Lustempfinden führen.

Orgasmusfähigkeit: Ein starker und flexibler Beckenboden ist auch entscheidend für die Fähigkeit, Orgasmen zu erleben. Während des Orgasmus ziehen sich die Muskeln des Beckenbodens rhythmisch zusammen. Diese Kontraktionen tragen zu den intensiven Empfindungen des Höhepunkts bei. Ein schwacher Beckenboden kann dagegen die Orgasmusfähigkeit beeinträchtigen oder zu weniger intensiven Orgasmen führen.

Sexuelle Befriedigung und Kontrolle: Eine gut trainierte Beckenbodenmuskulatur kann auch die sexuelle Befriedigung steigern und die Kontrolle über die sexuellen Reaktionen verbessern. Dies kann dazu beitragen, die Ejakulation bei Männern zu verzögern und stabilere Erektionen zu haben. Darüber hinaus pumpt ein gut trainierter Muskel mehr Blut zum Becken, was wiederum die Erregung steigert und zu einem erfüllteren Sexualleben führen kann.

Wie man den Beckenboden am einfachsten im Alltag trainiert, ohne sich dafür extra Zeit freizukämpfen und wieso es nicht nur wichtig ist, den Beckenboden anspannen zu können, sondern auch zu entspannen, erfährst du im Beitrag „Verspannungen im Beckenboden verstehen“.

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