So hilft dir dein Beckenboden bei sexuellen Anliegen
Leidest du an vorzeitigem oder frühzeitigem Samenerguss? Erektionsproblemen? Schmerzen beim Sex? Vaginismus oder Dyspareunie? Dann lass uns doch einmal deinen Beckenbodenstatus gemeinsam erheben! Denn dieser ist eine oft übersehene, aber entscheidende Komponente für deine sexuelle Gesundheit.
Sexualtherapeut*innen wissen:
- Der Beckenboden ist reich an Nervenenden. Wir brauchen ihn zum Spüren und für mehr Lustempfinden.
- Ein gut trainierter Muskel pumpt mehr Blut zum Becken, was wiederum die Erregung steigert.
- Während des Orgasmus ziehen sich die Muskeln des Beckenbodens rhythmisch zusammen und sorgen für intensivere Orgasmen.
Je besser dein Beckenboden also trainiert ist, desto besser kann er für dich arbeiten. Und das wiederum bedeutet, stabilere Erektionen, intensivere Orgasmen und mehr Kontrolle darüber, wann du kommst.
Wie trainiere ich meinen Beckenboden richtig?
Die gute Nachricht lautet: wir brauchen dafür kein Fitnessstudio, keine Geräte, keine App und nicht einmal extra Zeit im Terminkalender. Im Blogbeitrag Einfache Beckenbodenübungen im Sitzen habe ich Übungen für Anfänger*innen zusammengefasst.
Das Wechselspiel von Anspannung und Entspannung
Vielen Klient*innen fällt es leichter, die Beckenbodenmuskulatur gezielt anzuspannen, als diese bewusst zu entspannen. Genau genommen, wird in vielen Kursen auch nur die Anspannung, nicht aber die Entspannung und die Kontrolle über das Loslassen trainiert.
Ein gesunder Beckenboden muss aber beides können: Anspannen und entspannen!
Warum? Stell dir folgendes Bild vor: Am Boden steht eine schwere Kiste und du sollst sie hochheben. Sind deine Muskeln schwach, musst du zuerst Kraft sammeln, ehe du die Kiste ruckartig hochreißen kannst. Dabei verletzt du dir möglicherweise den Rücken und sobald deine Muskeln versagen, lässt du die Kiste wieder auf den Boden krachen.
Kann man natürlich so machen. Aber wäre es nicht viel angenehmer und weniger schmerzhaft, wenn wir die Kiste mit Hilfe unserer Muskulatur einfach hochheben, eine Weile halten und wann immer es uns passt, sie wieder sachte abstellen können?
Nun, mit dem Beckenboden ist es genauso. Wir wollen den Beckenboden nicht nur hochreißen, sondern gezielt anspannen und danach auch wieder langsam „runterfahren“ lassen. Denn nur wenn sich unsere Muskeln flexibel ausdehnen und zusammenziehen können, können sie verschiedene Funktionen erfüllen.
Und beim Sex brauchen wir schließlich beides: Anspannung und Entspannung!
Schmerzen beim Sex, Orgasmusschwierigkeiten und Erektionsprobleme
Eine zu starke, dauerhafte Anspannung kann zu Schmerzen beim Sex (Vaginismus, Dyspareunie) sowie Erektionsproblemen führen. Eine zu schwache Beckenbodenmuskulatur kann ein Grund für Orgasmusschwierigkeiten sein.
In einem Beratungsgespräch finden wir gemeinsam heraus, wie es um deinen Beckenboden bestellt ist, und ob dieser möglicherweise einer der Gründe für dein Anliegen ist. Sobald wir die Ursache verstehen, können wir gezielte Therapieschritte setzen. Ich gebe dir einfache Übungen und Impulse für zuhause mit und begleite dich Schritt für Schritt zu der Sexualität, nach der du sich sehnst.