Was macht eigentlich eine klinische Sexologin?

by Partnerschaft

Hand auf’s Herz, müssen wir Sex neu lernen und dafür in Therapie gehen?

Müssen tun wir zum Glück nur sehr wenig. Sex lernen klingt auch super mühsam und doof. Wenn wir aber gerade unglücklich mit unserer Situation sind und der Sex irgendwie ständig mühsam, frustrierend oder gar nicht mehr präsent ist, dann wollen wir vielleicht etwas ändern. Sexualtherapie unterstützt bei den unterschiedlichsten Themen, damit es wieder leichter geht und wieder mehr Spaß macht.

Wie bringt man mehr Leichtigkeit in sein Sexualleben?

Um das zu beantworten, müsste ich zuerst wissen, was genau für dich „schwer“ daran ist. Sobald wir das wissen, können wir auch etwas ändern. Denn die gute Nachricht lautet: Sexualität ist kein statischer Zustand oder in Stein gemeißelt. Wir können Lernschritte immer machen. Und deshalb können wir Lust und Leichtigkeit beim Sex sowhl neu lernen als auch fördern, wenn das irgendwie im Laufe der Zeit verloren gegangen sein sollte.

Reden wir Tacheles. Was machst du zum Beispiel, wenn dir eine Frau ihren Ehemann schickt, weil „der immer so schnell kommt“.

Dann wäre meine Frage, ob auch er etwas daran ändern will. Denn die Motivation muss von ihm ausgehen. Wenn er das also will, erfassen wir seine Ausgangssituation. Was turnt ihn an, worauf steht er? Wann genau kommt er? Wie gestaltet sich seine Masturbation und wie die Paarsexualität?

Huch, du fragst da also ganz genau nach?

(fröhlich) Natürlich. Wenn du mit Bauchschmerzen zum Arzt gehst, will der doch auch wissen, wo es weh tut und wann es weh tut.

Und ich muss auch verstehen, was der Körper meiner Klient*innen macht, was sie dabei denken, und wie sie sich dabei fühlen. Denn nur dann kann ich auch die logischen Zusammenhänge zwischen Körper und Geist verstehen und einen Therapieplan erstellen. Das ist einfache Wissenschaft!

Wie würde denn der Therapieplan bei vorzeitigem Samenerguss aussehen?

Das kommt darauf an, ob es sich bei dem Problem des Mannes um Leistungsdruck handelt. Oder ob es auch Konflikte in der Paardynamik und Kommunikationsprobleme gibt. Oder der Klient sich und seinem Penis über viele Jahre hinweg ganz einfach ein Muster antrainiert hat, das bei der Penetration an seine Grenzen stößt.

Falls dem so ist - was tust du dann?

Als interdisziplinäres Fachgebiet vereint die klinische Sexologie anatomische, physiologische und psychosoziale Kompetenzen. Das gibt mir sehr viele Möglichkeiten. Handelt es sich um ein vorrangig körperliches Anliegen gebe ich also Anregungen, Tipps oder auch Hausübungen, um den Handlungsspielraum zu erweitern. (zB durch Beckenbodentraining, Achtsamkeitsübungen, dem gezielten Lösen von Verspannungen, Erweiterung der Spürfähigkeit usw.)

Ähnlich wie bei der Physiotherapie. Da gehst du auch mit einem Problem hin, kriegst deinen individuellen Übungsplan zusammengestellt und im Idealfall kannst du dadurch dein Thema lösen oder zumindest dein Leiden reduzieren.

Arbeitet man dann nur alleine oder auch als Paar an dem Anliegen?

Im Idealfall habe ich die Möglichkeit, mit beiden Personen zu sprechen. Denn sobald Probleme mit der Erektion und/oder der Ejakulation auftauchen, entstehen häufig Gedankenkarusselle, die für alle Beteiligten sehr belastend sein können. Schweigen, Schuldzuweisungen, Scham, Druck, Vorwürfe, … das alles ist völlig menschlich. Um diese Muster aber zu erkennen und aus der Spirale rauszukommen, braucht man meistens einen Blick von Außen. Oft helfen schon ein paar gemeinsame Sexualtherapie-Einheiten und leicht umsetzbare Tipps. Deshalb arbeite ich zwar vorrangig mit der Person, die das sexuelle Anliegen hat, lade aber auch immer die andere Person in der Partnerschaft zu einem Gespräch ein.

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